1     Die Leitgedanken und Ziele der Max-Planck-Realschule

In dem Stadtteil, in dem sich unsere Realschule befindet, leben Familien unterschiedlichster Kulturen und Lebensbedingungen. Er bietet unseren Schüler*innen vielfältige Möglichkeiten, sowohl der beruflichen Ausbildung als auch der schulischen Weiterbildung. Wir verstehen es als Aufgabe unserer Schule, diesen unterschiedlichen Bedingungen und Möglichkeiten Rechnung zu tragen.

Unsere Leitgedanken und Ziele sind die Folgenden:

  • Unsere Schüler*innen sollen befähigt werden, Chancen verantwortungsbewusst wahrzunehmen und Anforderungen gewachsen zu sein. Sowohl Schulleben als auch Unterricht sollen hierfür die Voraussetzungen schaffen. Daher verstehen wir unsere Schule als Lebens- und Erfahrungsraum, in dem vielfältiges Lehren und Lernen stattfindet und in welches Schüler*innen sich verantwortungsvoll einbringen können.
  • Wir streben die Verbesserung der Qualifikation der Schüler*innen durch individuelle Förderung von Stärken und durch den Ausgleich von Schwächen an.
  • Insbesondere der Ganztag soll einen Ausgleich von Benachteiligungen von Schüler*innen aus bildungsfernen Elternhäusern schaffen.
  • Unsere Schule soll ein Ort sein, wo gegenseitige Rücksichtnahme, Toleranz und ein respektvoller Umgang miteinander gepflegt werden. Die Schaffung eines positiven Klassen- und Schulklimas soll dabei entscheidend zum Aufbau der Selbstachtung des Einzelnen bei.
  • Wir legen Wert auf gute Kooperation von Schulleitung, Kollegium und Elternschaft und alle in Schule tätigen Personen. Vor allem bei der pädagogischen Führung einer Klasse ist daher die enge Zusammenarbeit der beteiligten Lehrer*innen unbedingte Voraussetzung. Die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus ist für den schulischen Erfolg von ebenso großer Bedeutung.
  • Als Schule des Gemeinsamen Lernens verstehen wir Inklusion als Konzept, das davon ausgeht, dass alle Schüler*innen mit ihrer Vielfalt an Kompetenzen und Niveaus aktiv am Unterricht teilnehmen. Alle Schüler*innen erleben und nehmen Gemeinschaft wahr, in der jede*r Einzelne seinen/ihren Platz hat und somit eine Teilnahme am Unterricht für alle Schüler*innen möglich ist.
  • Schule muss für alle Kinder und Jugendliche da sein. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist normal, und das wird auch an unserer Schule selbstverständlich vermittelt, damit ein gleichberechtigter Umgang mit ihr gelebt werden kann. Alle sexuellen Orientierungen und Geschlechter werden hier respektiert und akzeptiert. Das Herstellen einer Atmosphäre, die eine freie Entfaltung ermöglicht, ist für alle in der Schule tätigen Personen ein bedeutender Auftrag.

 

Guter Unterricht heißt für uns:

  • Erziehung zu Werten wie Verantwortungsbewusstsein, Toleranz, Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft, Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit
  • fachlich und methodisch anspruchsvolle Wissensvermittlung, die persönliche Lebensumstände berücksichtigt und individuelle Begabungen fördert
  • Vermittlung von Arbeitstechniken und –methoden zu selbstständigem Lernen und kooperativem Arbeiten
  • der Heterogenität von Lerngruppen durch differenzierte Unterrichtsangebote sowie individuelle Förderung gerecht zu werden

 

1.1 Werteerziehung

Zu den grundlegenden Aufgaben der Institution Schule zählen nicht nur die Vermittlung lebensbedeutsamen Wissens sowie der Aufbau einer Vielzahl von Kompetenzen, über die Schüler*innen in ihrem zukünftigen Leben beruflich und privat verfügen sollten. Vielmehr geht es auch darum, ein solides Wertefundament als Basis eines demokratischen und friedlichen Miteinanders zu schaffen. Durch praktische Umsetzungsmaßnahmen kann ein Wertebewusstsein sinnvoll aufgebaut werden. Die Wissensvermittlung macht den Kernbereich der Aufgaben von Lehrer*innen aus. Doch auch die Erziehung der Schüler*innen gehört zu ihrem Aufgabenbereich, um wertegeleitetes Handeln anzuregen. Hierfür müssen Lehrer*innen ihren Schüler*innen mit Respekt und Verständnis für deren persönliche Anliegen und Lebenslagen gegenübertreten, ihnen zugleich ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft signalisieren und sie in ihrem Persönlichkeitsaufbau konstruktiv begleiten.

Das Vorbild der Lehrenden spielt dabei eine große Rolle, vor allem was wertegeleitetes Handeln vor der Klasse betrifft, zum Beispiel in Bezug auf Pünktlichkeit, Höflichkeit, Gerechtigkeit etc.. Eigene Wertüberzeugungen sollte die Lehrkraft dabei verbindlich, standfest und mit echter innerer Überzeugung vertreten und vorleben, nicht aber indoktrinieren. Das Kollegium der Max-Planck-Realschule pflegt bewusst eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die von der Schülerschaft als authentisch wahrgenommen wird und fördert dadurch eine positive pädagogische Gesamtatmosphäre in der Schule.

Es geht nicht nur um das einseitige Setzen von Grenzen durch die Lehrkraft, sondern um die Entwicklung gemeinsam akzeptierter Ordnungsformen für das tägliche Zusammenleben.

 

1.2 Grundlagen des Miteinanders

Alle am Schulleben Beteiligten haben sich im Jahr 2020 auf gemeinsame Grundlagen des Miteinanders verständigt und diese in einer Präambel in der Schulordnung formuliert.

  • Wir verhalten uns allen Mitmenschen gegenüber so, wie wir selbst behandelt werden möchten. Wir begegnen allen am Schulleben Beteiligten (Lehrer*innen, Mitschüler*innen, Sekretär*innen, Hausmeister*innen, Mensa-Mitarbeiter*-innen, INVIA-Mitarbeiter*innen, Schulbegleiter*innen, Reinigungspersonal, Busfahrer*innen) mit Respekt und tragen zu einem geordneten und friedlichen Miteinander bei.
  • Umgangston und Verhalten sind von gegenseitigem Respekt und Gewaltfreiheit geprägt.
  • Wir achten Schuleigentum und das Eigentum anderer Personen.
  • Toleranz ist uns wichtig. Das heißt, dass niemand wegen seiner Herkunft, seines Aussehens, seiner Religion, seiner politischen Anschauungen, seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung benachteiligt oder bevorzugt wird.
  • Jeder Mensch hat das Recht, seine Religion oder seine Weltanschauung selbst zu wählen. Alle können frei entscheiden, woran sie glauben oder nicht glauben (Religionsfreiheit).
  • In unserer Schule herrscht Meinungsfreiheit, so wie es in einer Demokratie üblich ist und so wie es das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vorsieht. Unsere persönliche Freiheit endet jedoch da, wo sie das Recht des Anderen einschränkt.
  • Die Max-Planck-Realschule schätzt Mehrsprachigkeit der Schüler*innen sehr. Andere verstehen und selbst verstanden werden ist uns als Schulgemeinschaft sehr wichtig. Aus diesem Grund achten wir darauf, während der Schulzeit Deutsch miteinander zu sprechen, damit alle sich wohlfühlen und niemand ausgegrenzt wird.

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1.3 Praktische Werteerziehung im Schulalltag 

Inhaltlich orientierte Werteerziehung im Unterricht ist Aufgabe aller Fächer und in den schulinternen Curricula verankert.

Ein Teil des pädagogischen Handelns besteht in der Anwendung von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen. Die Auswirkungen von Regelüberschreitungen werden für die Betroffenen auf kognitiver und emotionaler Ebene veranschaulicht und Regelübertritte umgehend sanktioniert und begründet.

Hier besteht eine Zusammenarbeit mit der Familienberatungsstelle Köln-Kalk und der Polizei im Rahmen des Projekts „Mut gegen Gewalt in Porz“.

Neben der Werterziehung in den Fächern findet diese außerdem systemisch in verschiedenen offenen und verbindlichen Angeboten Anwendung und wird dort präventiv gefördert und eingeübt (siehe auch Kapitel 4), z.B.

  • Klassenlehrer*innenstunden
  • Klassenrat
  • Patensystem
  • Streitschlichtung
  • Pausenhelfer*innen
  • Sporthelfer*innen
  • Methode: Teamentwicklung Schuleingangsphase
  • Schüler*innen-Mitbestimmungsgremien
  • Beschwerde- und Konfliktmanagement
  • Schulsozialarbeit