6. Berufswahlorientierung

Seit vielen Jahren liegt ein besonderer Schwerpunkt der Max-Planck-Realschule auf der Gestaltung der Berufswahlorientierung.

So wurde bereits im Jahr 2003 eine Berufserkundungswoche für die Jahrgangsstufe 9 ins Leben gerufen, in der die vorhandenen Einzelinitiativen vieler Lehrkräfte der Schule innerhalb einer Woche gebündelt und für alle Schüler*innen der 9. Klassen zugänglich gemacht werden konnten. Es wurden Gäste aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen, Betrieben, weiterführenden Schulen, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer in die Schule eingeladen, um den Schüler*innen eine Vorstellung von der Arbeitswelt zu geben oder um sie beim Erstellen von Bewerbungsmappen zu unterstützen. Begleitend wurde mit allen Schüler*innen ein Kompetenzcheck durchgeführt, durch den sie ihre Fähigkeiten und Kompetenzen im Hinblick auf eine spätere Berufswahl erproben konnten.

Seit dem Schuljahr 2016/17 nimmt die Schule am Landesprogramm KAoA teil. Es handelt sich um eine Landesinitiative zur Gestaltung des Übergangs Schule-Beruf. Viele Elemente der Berufswahl, die die Max-Planck-Realschule bereits seit Jahren durchführt, sind seitdem verpflichtender Bestandteil des Programms. Andere sind, wie zum Beispiel die Berufsfelderkundungstage in der Jahrgangsstufe 8 oder die Nutzung des Bewerbungsportals „Schüler online“ in der Jahrgangsstufe 10, ebenfalls verpflichtend neu hinzugekommen.

Darüber hinaus sind viele Aktivitäten, die über das Programm KAoA hinausgehen, fester Bestandteil im Kanon der Berufswahlaktivitäten der Max-Planck-Realschule. Hierzu gehören beispielsweise der Besuch von Ausbildungsbörsen und Berufswahl-Messen, die Zusammenarbeit mit dem Verein EigenArt e.V., der an der Schule Arbeitsgemeinschaften mit beruflichen Schwerpunkten durchführt, die Einbindung von Ausbildungsbotschafter*innen, die Simulation von Bewerbungssituationen, die Vorstellung von Berufskollegs durch Vertreter*innen der weiterführenden Schulen sowie die Besichtigung ortsansässiger Betriebe und Arbeitgeber*innen, wie zum Beispiel des Finanzamtes Porz oder der Deutz-AG.

An dieser Stelle sei auf das ausführliche, eigenständige Berufswahlkonzept der Max-Planck-Realschule verwiesen, das detailliert Auskunft über die Verknüpfung der einzelnen Standardelemente des Programms KAoA mit den schulspezifischen Berufswahlaktivitäten der Max-Planck-Realschule gibt sowie die Verankerung der Berufswahl in den Lehrplänen der einzelnen Fächern aufzeigt.

6.1      Überblick: Berufswahlaktivitäten in den einzelnen Jahrgangsstufen

Phasen/

Ziele/Kompetenzen/Inhalte

Jahr-

gang

Standardelemente der Berufsorientierung für alle Schüler*innen (SBO) und zusätzliche Elemente der Berufsorientierung (ZBO)

SBO

ZBO

Zusätzlich für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf oder für ausgewählte Schüler*innen

1.    Phase:

Potenziale erkennen und als Planungsgrundlage für den Lernprozess nutzen

 

 

 

 

 

 

 

 

2.    Phase:

            Berufsfelder   

            kennenlernen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.    Phase:

            Praxis der       

            Arbeitswelt kennen-

            lernen und erproben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.    Phase:

      Berufs- und   

            Studienwahl 

            konkretisieren,

      Übergänge gestalten.

8.1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8.2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9.1

 

 

 

 

 

 

 

9.2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10.1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10.2

– BO-Treffen: KL8, SoPäd,    

   StuBO, MPT

– Elternabend zur

  Berufsorientierung

–          – Einführung des

–            Portfolioinstruments

–            Berufswahlpass (BWP)

–          – Potenzialanalyse (PA)

–          – BO-Sprechstunde

–          – Beratung durch MPT-Kraft

–          – AG Hauswirtschaft/Technik

–          – Berufs-AGs EigenArt

–          – AG Schulsanitätsdienst

 

–          – Drei Berufsfelderkundungstage

–          – Ausbildungsbörse Porz

–          – Girls` and Boys` Day

–          – AG EigenArt im beruflichen  

–            Bereich

–          – Beginn der Suche nach einem 

–            Betriebspraktikumsplatz

–          – BO-Sprechstunde

–          – Beratung durch MPT-Kraft

–          – AG Hauswirtschaft/Technik

–          – Berufs-AGs EigenArt

–          – AG Schulsanitätsdienst

 

 

 

–          – Fortsetzung der Suche nach

–            einem Betriebspraktikumsplatz

–          – Erstellen einer Bewerbung

–          – Computer-AG Office

–          – BO-Sprechstunde

–          – mehrtägige Praxiskurse

–          – Beratung durch MPT-Kraft

–           

–          – Betriebspraktikum

–            (2-3 Wochen)

–          – Ausbildungsbotschafter

–          – Betriebsbesichtigung 

–             (Finanzamt Porz)

–          – Assessmentcenter-Training

–          – BIZ-Info Berufsberater*in

–          – Sprechstunde Berufsberater*in

–          – Anschlussvereinbarung (EckO)

–          – Berufsmesse Vocatium

–          – Computer-AG: Office

–          – BO-Sprechstunde

–          – weitere Praktika, auch bei

–            Trägern

–          – mehrtägige Praxiskurse

–          – Beratung durch MPT-Kraft

–           

–          – Besuch der Berufskolleg- 

–            Messe

–          – Sprechstunde Berufsberater

–          – Infoveranstaltungen durch

–            einzelne BKs

–          – Vorträge zur Berufswahl

–          – Besuch von Tagen der offenen  

–            Tür und Hospitationen an 

–            weiterführenden Schulen 

–             SEKII

–          – Einführung in Schüler-Online

–          – BO-Sprechstunde

–          – weitere Praktika, auch bei

–            Trägern

–          – mehrtägige Praxiskurse

–          – Beratung durch MPT-Kraft

–           

–          – Anmeldung bei BKs, GS und  

–             Gy über Schüler online

–          – Sprechstunde Berufsberater

–          – Tag der neuen Perspektive für

–             Unversorgte

–          – BO-Sprechstunde

–          – Beratung durch MPT-Kraft

SBO 1

 

SBO 2.3.1

 

SBO 4

 

 

SBO 5

SBO 2.1

SBO 2.1

ZBO

ZBO

ZBO

 

SBO 6.1.1

ZBO

ZBO

ZBO

 

SBO 6.2.1

 

SBO 2.1

SBO 2.1

ZBO

ZBO

ZBO

 

 

 

SBO 6.2.1

 

SBO 7.1.1

ZBO

SBO 2.1

SBO 6.3

SBO 2.1

 

SBO 6.2.1

 

ZBO

ZBO

 

SBO 7.1.1

SBO 2.2.1

SBO 2.2.2

SBO 7.3

ZBO

ZBO

SBO 2.1

SBO 6.2

 

SBO 6.3

SBO 2.1

 

SBO 7.1.1

 

SBO 2.2.2

SBO 7.1.1

 

SBO 7.1.1

SBO 7.1.1

 

 

 

SBO 7.1.1

SBO 2.1

SBO 6.2

 

SBO 6.3

SBO 2.1

 

SBO 7.1.1

 

SBO 2.2.2

SBO 7.1.1

 

SBO 2.1

SBO 2.1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

x

x

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

x

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6.2      Berufswahlberatung und Berufsorientierungsbüro (BOB)

Im Schuljahr 2019/20 wurde an der Max-Planck-Realschule die Stelle einer MPT-Kraft im gemeinsamen Lernen eingerichtet. Neben der Unterstützung der Schüler*innen mit Förderbedarf liegt ein Schwerpunkt der Tätigkeit der MPT-Kraft auf der individuellen beruflichen Beratung und Begleitung aller Schüler*innen der Schule.

Hierzu wird das Berufsorientierungsbüro (BOB) genutzt, das neben einer kleinen Berufswahl-Bibliothek mit umfangreichem Informationsmaterial auch zwei Computerarbeitsplätze für Schüler*innen bereitstellt.

Das BOB-Büro ist zugleich der Arbeitsplatz der MPT-Kraft, so dass die Schüler*innen hier eine zentrale Anlaufstelle finden, die ihnen Unterstützung in allen Bereichen der Berufswahlorientierung bietet. Hierzu gehört beispielsweise die Erstellung von Bewerbungsmappen, die Simulation von Vorstellungsgesprächen, die Beratung zum weiteren schulischen und beruflichen Werdegang, die Anmeldung zu Praxiskursen, die Praktikumsplatzsuche oder auch beratende Gespräche mit Eltern.

So kann den Schüler*innen – neben der monatlichen Berufsberatungssprechstunde der Agentur für Arbeit –  eine besonders intensive und vor allem fast täglich verfügbare, individuelle Berufswahlberatung angeboten werden.

 

6.3      Praktika für Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf

Schülerbetriebspraktika bieten insbesondere den Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf die Möglichkeit, die Berufs- und Arbeitswelt unmittelbar kennen zu lernen und sich mit ihr auseinander zu setzen. Hierbei werden vor allem die folgenden Ziele verfolgt:

  • Einführung in die Wirklichkeit der Arbeitswelt
  • Orientierungshilfe bei der Berufswahl
  • Frühzeitige Gewöhnung an Belastungen im Arbeitsalltag
  • Nutzen und Entwickeln von praktischen und sozialintegrativen Fähigkeiten
  • Frühzeitige Eingliederungshilfe (z.B. in Förderlehrgänge)
  • Anbahnung von selbstkritischer Einschätzung der eigenen Möglichkeiten durch Vergleich und Erfahrung
  • Stärkung des Selbstbewusstseins (Ich kann schon arbeiten)
  • Einsicht in die Notwendigkeit sogenannter Basisqualifikationen gewinnen, wie Pünktlichkeit, Ausdauer, Gewissenhaftigkeit usw.
  • Anbahnen bzw. Stärken der Fähigkeit, Vorgaben von Fachleuten und Vorgesetzten annehmen zu können
  • Versuch, auch den Sinn schulischen Lernens einsichtig werden zu lassen (im Berufsleben sind gewisse sprachliche, mathematische u.a. Kenntnisse unverzichtbar)

In der Jahrgangsstufe 8 nehmen die Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf im Rahmen von KAOA an den drei Betriebsfelderkundungstagen teil, das Praktikum soll jedoch jeweils auf mehrere Tage ausgedehnt werden und möglichst in drei verschiedenen Betrieben stattfinden. Insgesamt bietet die Schule die Möglichkeit, an maximal 20 Tagen an Praktika teilzunehmen.

In der Jahrgangsstufe 9 absolvieren die Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf im Rahmen des Schülerbetriebspraktikums (drei Wochen) ein bis zu dreiwöchiges Praktikum, abhängig von den individuellen Fähigkeiten und der Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus können die Schüler*innen an weiteren Praktika teilnehmen. Im ganzen Schuljahr stehen maximal 25 Tage für Praktika zur Verfügung.

In der Jahrgangsstufe 10 haben die Schüler*innen die Möglichkeit, an maximal 15 Tagen an Praktika teilzunehmen.

Begleitet werden sie bei allen Praktika von sonderpädagogischen Lehrkräften, die ebenfalls für Vor- und Nachbereitung zuständig sind. Der/die Reha-Berater*in soll frühzeitig ab der Klasse 9 in die Berufswahlvorbereitung eingebunden werden.